Proxy oder kein Proxy, das ist hier die Frage!

Proxies - Ja oder nein? Quelle: Wizards of the Coast & Dan Murayama ScottProxies - Ja oder nein? Quelle: Wizards of the Coast & Dan Murayama Scott
Eine Karte mit Kratos aus der Videospielreihe God of War als Motiv. Der Text sowie die Effekte stammen 1:1 von „Alexios, Deimos of Kosmos“ aus dem Assassin’s Creed-Set.

Magic: The Gathering ist ein klassisches Kartenspiel. Man sammelt die einzelnen Karten, indem man sich aus dem LGS der Wahl (Local Game Store, Anm. d. Red.) oder einem der beliebigen Onlineshops Boosterpacks, vorkonstruierte Decks oder einzelne Karten erwirbt. Im Grunde handelt es sich um ein ganz normales Hobby, das jedoch durchaus ins Geld gehen kann. Genau hier kommen wir nun auf das Thema Proxy-Karten zu sprechen, welches gerne ausschweifend, aber vor allem kontrovers diskutiert wird. Dabei sind Proxies an sich, zumindest der dahinterstehende Gedanke, keine schlechte Idee.

Selbstgemachte Magic-Karten

Bei sogenannten Proxy-Karten handelt es sich um teils professionell, teils mit einem Drucker selbst erstellte Kartenkopien, die im Gegensatz zu den echten, von Wizards of the Coast produzierten Produkten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten betragen. Diese Kartenalternativen haben eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Zum einen lassen sich diverse Decks playtesten, ohne die echten Karten jedes Mal umzusleeven (von einer Hülle in die nächste packen, Anm. d. Red.) oder um zu prüfen, ob eine bestimmte Karte besser zu einem Deck, Spielstil (Playstyle) oder Format passt als andere.

Doch so entspannt, wie das Ganze klingt, so heftig reagiert ein Teil der Community auf die Aussage, dass man im eigenen Deck Proxies verwendet. Auf der einen Seite heißt es, dass man dadurch den Wert, den die echten Karten besitzen, komplett entwerten würde und sich so die absoluten Traumdecks zusammenbauen könnte. Andererseits ermöglichen Proxies all denjenigen, die nicht über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügen, die Möglichkeit, Karten zu verwenden, die sie sich ansonsten nicht leisten könnten.

Es gibt noch eine dritte Variante, Proxies zu verwenden: die der optischen Anpassung oder der Erschaffung gänzlich neuer Karten. Unter anderem finden sich auf Plattformen wie Etsy ganze Proxy-Decks, die aus Karten bestehen, die vollständig einem eigenen Design oder Thema unterliegen. Wer schon immer einmal ein ganz im Stil von Dark Souls gehaltenes Deck spielen wollte, dürfte hier schnell fündig werden.

RoboCop als selbsterstelle Karte mit eigenen Fähigkeiten und Eigenschaften.

Doch egal, ob man sich am Ende des Tages für Proxies im eigenen Deck entscheidet: Man muss unbedingt im Hinterkopf behalten, dass derartige Karten keine Freigabe für offizielle Turniere besitzen. Wer entsprechend an der Pro Tour oder einem Turnier im lokalen Kartenladen teilnehmen möchte, sollte darauf achten, nur echte und somit legale Karten zu verwenden.

Unser Umgang mit Proxies

Wir haben uns beim Thema Proxies für einen Mittelweg entschieden. Tatsächlich verwenden wir zahlreiche Proxykarten in den unterschiedlichsten Decks – jedoch nur von jenen Karten, von denen wir zumindest eine physische und originale Variante besitzen. Denn, und so ehrlich muss man sein, ist das ständige Hin- und Hersleeven ein durchaus schweißtreibender Prozess, der zusätzlich dafür sorgt, dass in ansonsten kompletten Decks einige Karten fehlen. Generell aber sollte man vor einer Partie – egal ob klassisch im Standard-, Modern-, Pioneer- oder Commander-Format – immer mit der Gruppe klären, ob es in Ordnung ist, Proxies zu verwenden, egal ob es sich um Kopien bestehender Karten oder selbst erstellte Designs handelt.

Nützliche Links:

  • Mittels MTG Card Smith (https://mtgcardsmith.com) lassen sich professionell erstellte Proxy-Karten ausdrucken und für eine Gebühr käuflich erwerben. Zusätzlich können User gänzlich eigene wie neue Karten kreieren. (USA/Welt)
  • Auch Proxies Printing – MTG Print (https://mtg-print.com) bietet einen Proxy-Service an. (USA/Welt)
  • Blau Mana Proxies ist ein noch relativ junger Proxy-Service, der jedoch in Deutschland die eigenen Dienste anbietet: https://www.instagram.com/blau_mana_proxies?igsh=MThnejc4aWJsMmkzcg==
  • MTG Print (https://mtgprint.net) hingegen ist ein selbst zu bedienender Druckservice, der ganze Listen an Karten als PDF ausgibt, die man anschließend und ganz einfach Zuhause oder in einem Kopiershop ausdrucken lassen kann.

By Fiilou

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