Eine Frage des Formats – Was ist das das beste Magic: The Gathering-Format für mich?

Welches Format passt am besten zu mir? Quelle: Wizards of the CoastWelches Format passt am besten zu mir? Quelle: Wizards of the Coast

Es ist immer ein besonderer Moment, wenn man zum ersten Mal ein eigenes Deck oder Boosterpacks öffnet, um anschließend mit Freunden und Bekannten am Wohnzimmer-, Küchen- oder Spieltisch Mana zu tappen und mächtige Kreaturen aufs Feld zu rufen. Doch oft wird die Freude am Spiel durch fehlende Erfahrung getrübt, vielleicht auch, weil man sich das Tischgeschehen anders vorgestellt hatte. Entsprechend soll es im Folgenden darum gehen herauszufinden, welches Format am besten zu einem Spieler oder einer Spielerin passt.

Multiplayer oder doch eher Singleplayer?

Magic: The Gathering lässt sich im Prinzip auf zwei unterschiedliche Spielmodi herunterbrechen: dem klassischen Eins-gegen-Eins oder einer Viererrunde. Bei letzterem handelt es sich in den meisten Fällen um das Commander-Format, bei dem vier Personen gleichzeitig mit- sowie gegeneinander antreten und dabei auf ein aus 99 Karten bestehendes Deck sowie einem dazugehörigen Commander zurückgreifen. Dazu jedoch später mehr.

Blicken wir stattdessen und zunächst auf das traditionelle 1v1-Duell, welches bereits seit der Veröffentlichung von Magic: The Gathering im Jahre 1993 existiert, mittlerweile jedoch in den unterschiedlichsten Varianten daherkommt. Die bekanntesten hiervon hören auf die Namen Standard, Modern und Pioneer. Im Grunde funktionieren all diese nach dem gleichen Prinzip: ihr stellt euch ein Kartendeck aus maximal 60 Karten zusammen, wovon sich eine Karte maximal vier Mal darin befinden darf und tretet damit gegen andere Spieler:innen an. Je nachdem, unter welchem Ruleset gespielt wird, zum Beispiel Modern oder Standard, fällt der den Spieler zur Verfügung stehende Kartenpool größer oder kleiner aus.

Das bedeutet konkret, dass die Spieler auf Sets und Karten zugreifen können, die für die jeweilige Duell-Variante freigegeben sind. Während bei Standard nur die Sets der letzten drei Jahre verwendet werden dürfen und am Ende einer Saison die vier ältesten herausrotieren, reicht Modern bis zum Kartenset Mirrodin (2003) zurück, während Pioneer nur bis Return to Ravnica (2012) reicht.

Schnell, intensiv und extrem mechanisch: Standard, Modern & Pioneer

Diese Spielvarianten richten sich eindeutig an jene Spieler, die das Thema Magic: The Gathering unter einem kompetitiven Aspekt verfolgen möchten oder zumindest Interesse daran haben. Standard ist bis heute jenes Format, das auf der Magic: The Gathering Pro Tour sowie der Weltmeisterschaft zum Einsatz kommt, meistens in Kombination mit einem vorangegangenen Draft.

Beispiel eines Standard-Matches. Quelle: Tolarian Community College

Apropos Draft! Während man in einem „Constructed“-Format wie Modern oder Standard mit selbstgebauten Decks antritt, geht es beim Draft darum, anhand gezogener Boosterkarten ein 40-Karten-Deck zu erstellen und damit gegen andere Spieleranzutreten. Auch hier unterscheidet man zwischen zwei Formen: Booster-Draft und klassischer Draft. Wer schon einmal an einem Pre-Release teilgenommen hat, dürfte zumindest einen Booster-Draft erlebt haben. Dabei erhält man eine festgelegte Anzahl an Boostern, aus deren Karten ein Deck erstellt wird. Beim klassischen Draft öffnen mehrere Spielerein Boosterpack, wählen abwechselnd eine Karte, bis das Booster leer ist.

Die meisten Deckbuilder versuchen mit ihren Karten stets einen klaren Plan zu verfolgen beziehungsweise Decks zu bauen, deren Karten synergetisch miteinander funktionieren. Man spricht von sogenannten Meta-Decks, wenn wirklich jede Karte ineinander greift und unabhängig des gegenwärtigen Spielstands dazu verwendet werden kann, den gegeben Status Quo aufzubrechen und, im besten Fall, zugunsten des eigenen Vorteils zu beeinflussen.

Geordnetes Chaos, Trashtalk und brüchige Allianzen: Commander

Wer es lieber weniger intensiv mag und gerne mit mehreren Freunden gleichzeitig spielt, dem sei das Commander-Format empfohlen. Anstatt wie in Standard und Co. mit 60 Karten zu spielen, besteht das Deck hier aus 100 Karten, von denen jedoch nur 99 im Stapel landen. Der Commander hingegen wird für alle sichtbar in die sogenannte Command-Zone gelegt, die von Anfang bis zum Ende des Spiels Bestand hat.

Im Gegensatz zu den zuvor vorgestellten Spielmodi steht bei Commander die Kommunikation im Vordergrund, da die Spielenden nicht nur auf eine Person reagieren müssen. Stattdessen können aus drei verschiedenen Richtungen Kreaturen, Spontanzauber, Hexereien und mehr ausgespielt werden. Dadurch ist ein gewisser Grad an Chaos vorprogrammiert.

Ein Commander-Match von The Command Zone

Zudem ist ein Commander-Match in der Regel weniger kompetitiv als die Varianten Standard, Modern oder Pioneer. Das 99-Karten-Deck hat die Besonderheit, dass mit Ausnahme der Standardländer keine Karte mehr als einmal enthalten sein darf, es sei denn, dies wird explizit auf der Karte erwähnt. Daher kommen manche Kombinationen, die man hauptsächlich in klassischen Eins-gegen-Eins-Matches sieht, selten bis gar nicht vor, was auf die geringere Wahrscheinlichkeit des Kartenziehens zurückzuführen ist. Natürlich gibt es auch im Commander-Format Decks, die so stark gebaut sind, dass sie in die Kategorie cEDH fallen. CEDH steht für Competitive Elder Dragon Highlander, den Vorläufer von Commander, der in den 90er Jahren von Adam Staley geschaffen und später, in den 2000er, durch Sheldon Menery weiterentwickelt wurde.

Fazit: Quick & Dirty oder doch eher relaxed & laid back?

man sein möchte. Jedes Format hat seinen ganz eigenen Charme sowie spezifische Vor- und Nachteile. Wenn man häufig mit Freunden spielt, ist das Commander-Format oft die bessere Wahl als das doch sehr technische und mechanisch ausgefeilte Eins-gegen-Eins-Duell. Am besten ist es jedoch, wenn man jedem Format eine Chance gibt und es einfach ausprobiert. Letztendlich wollen wir alle nur eins: Magic: The Gathering spielen.

By Fiilou

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